Erich Navratil

Spinnergehilfe. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1924    † 1944

 

Lebenslauf

Erich Navratil wurde am 26.6.1924 in Ebergassing geboren. Er arbeitete als Spinnergehilfe. Erich Navratil war Mitglied des kommunistischen Jugendverbandes.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 13. 11. 1942 wurde Erich Navratil verhaftet und am 8. 10. 1943 gemeinsam mit Anton Watzek, Wladimir Kubak, Oswald Smatlak und Albert Seifert (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 10.5.1944 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Urteil

„Navratil wurde im Sommer 1940 von [Ferdinand] Gottschy zum Beitritt in den KJV Ebergassing aufgefordert. Als er seine Mitarbeit zusagte, ermahnte ihn Gottschy, die Sache sei sehr geheim zu halten und mit niemandem darüber zu sprechen. Bei späteren Treffs lernte er auch die anderen Mitglieder kennen. (…) Der Angeklagte nahm auch vom Sommer 1940 bis Sommer 1942 an den zahlreichen Zusammenkünften der KJV-Mitglieder in Ebergassing, auf denen Schulungsvorträge gehalten wurdern, sowie an zwei Ausflügen, auf denen kommunistische Lieder gesungen wurden, teil. Gelegentlich gab ihm hierbei Kubak auch kommunistische Flugschriften (»Rote Fahne«, »Weg und Ziel«). (…) Die staasfeindliche Tätigkeit des Angeklagten endete im Sommer 1942 auf Grund der Weisung des Mitangeklagten Watzek, diese sofort einzustellen.“

Ehrengrab am Friedhof Ebergassing

Ursprünglich Gruppe 40. Am 5. 3. 1946 exhumiert nach Friedhof Ebergassing; dort hat er ein Ehrengrab.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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